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Identität und Literalität

Prädiktoren der Lesegeschwindigkeit bei mehrsprachigen Fünfjährigen

Chronologische Reihenfolge des Erwerbs von Vorläuferfähigkeiten bei Kindergartenkindern

aus der Nr. 2024 | 1 zum Thema «Sprache und Musik»

Aline Lenel, Monika Knopf, Thorsten Kolling

Laut mehreren Studien lesen Mehrsprachige mit deutscher Schulsprache am Ende der ersten Klasse bedeutend langsamer als Einsprachige. Die in den Studien verwendeten Prädiktoren konnten diesen Unterschied nicht erklären. Ausreichende Lesegeschwindigkeit bildet die Voraussetzung für Leseverständnis. Ziel der vorliegenden Studie ist die Identifizierung von Prädiktoren der Lesegeschwindigkeit bei Mehrsprachigen. Ausserdem soll untersucht werden, wann diese Vorläuferfähigkeiten bei guten Lesern vorliegen. Damit soll ein erster Schritt hin zu einer empirischen Grundlage der frühen Leseförderung Mehrsprachiger getan werden. Dafür wurden zehn und vier Monate vor Beginn der Grundschule sprachliche und schriftliche Vorläuferfähigkeiten von 72 mehrsprachigen Fünfjährigen untersucht. Lesegeschwindigkeit und Rechtschreibung wurden am Ende der ersten Klasse gemessen. Die Untersuchung zeigte, dass phonetisches Anlautschreiben zum ersten Messzeitpunkt die zentrale Vorläuferfähigkeit darstellt und 38 Prozent der Unterschiede in Lesegeschwindigkeit erklärt. In der longitudinalen Analyse konnte gezeigt werden, dass die Entwicklung der Lesegeschwindigkeit mit Buchstabenkenntnis beginnt, auf die zuerst An- und dann Endlautschreiben folgen. Nur die Gruppe derjenigen, die zehn Monate vor Beginn der Grundschule bereits Anlaute schreiben konnten, erreichte am Ende der ersten Klasse überdurchschnittliche Lesegeschwindigkeit. Für die Rechtschreibung erwies sich frühe Buchstabenkenntnis als bedeutendster Prädiktor.

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https://doi.org/10.58098/lffl/2024/1/817
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