Schulische Texte – vor allem Aufsätze – möchten Lehrpersonen auch dazu nutzen, die Rechtschreibkompetenzen ihrer Schüler und Schülerinnen zu fördern, in dem sie Falsch-Geschriebenes anstreichen. Sie hoffen, dass sich die Lernenden die Fehler merken. Die Erfahrung zeigt aber, dass sie allein durch das Anstreichen von Fehlern kaum etwas lernen, worauf auch folgende Aussage eines Schülers hindeutet: «Also ich glaub nicht, dass ich nun einen Fehler nicht mehr gemacht hab, weil er in der vorigen Arbeit angestrichen worden ist.»
In unserem Beitrag wollen wir vor der Klärung der Frage, wie man Fehler in Schülertexten behandeln soll, einen genaueren Blick auf das Konstrukt «Rechtschreibkompetenz» werfen (Kapitel 1). Daraus leiten wir einige Prinzipien für eine lernorientierte Korrektur von Texten ab (Kapitel 2), die im Wesentlichen auf folgender Prämisse beruhen: Die Korrektur von Rechtschreibfehlern muss sich an den Lernenden und an ihren Fähigkeiten, eine spezifische Rechtschreibregel zu verstehen und anzuwenden, orientieren. Eine undifferenzierte Korrektur aller Fehler ist daher aus lernpsychologischer Sicht nicht sinnvoll. Zum Schluss des Beitrags illustrieren wir die theoretischen Ausführungen an einem Beispiel, wie lernförderliche Rechtschreibkorrektur von Schülertexten aussehen könnte (Kapitel 3).
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https://doi.org/10.58098/lffl/2019/3/675