Wir sind an der Vermittlung des Leseverständnisses und an der Arbeit der Unterrichtenden interessiert, wie sie im Rahmen des Französischunterrichts und im Umgang mit Kinderliteratur durchgeführt werden. Insbesondere beobachten wir, wie die Lehrpersonen die Erarbeitung eines neuen Textes mit Hilfe des Instruments der Kontextualisierung vorbereiten. Ein solches Instrument ist nie neutral und transparent, es trägt die Bedeutungen seiner bisherigen Verwendung. Wir gehen davon aus, dass die Umsetzung eines neuen Instruments von seinen bisherigen Anwendungen abhängt. Die Analyse basiert auf einer Forschungsarbeit in Genfer Grundschulen (Stufe 3, 6. Lebensjahr). Wir vergleichen, wie sechs Lehrende eine neue Methodik aufgreifen und die gleiche Kontextualisierungsaufgabe erfüllen, um sich auf das Lesen des Bilderbuchs «Le petit roi» vorzubereiten. Die Variation der Unterschiede zwischen der vorgegebenen Aufgabe und der neu definierten Aufgabe liefert ein Mass für die Wirkung in der darauf folgenden Praxis. Es scheint, dass Lehrende das Instrument modifizieren, indem sie im Laufe der Umformulierungen die intertextuellen Dimensionen der vorgegebenen Aufgabe neutralisieren.
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https://doi.org/10.58098/lffl/2018/3/651