Der Beitrag nimmt das sich verändernde Verständnis von Literaturdidaktik vor dem Hintergrund der aktuellen Aufgabendiskussion im deutschsprachigen Raum und in Bezug auf Bildungsstandards - konkret die Hamburger Lehrpläne - in den Blick. Dazu wird das wiedererwachte Interesse an Aufgabenstellungen als Reaktion auf die PISA 2000 Ergebnisse dargestellt, um anschliessend das schwierige Verhältnis der normativen Perspektive von Bildungsplänen zur empirischen Aufgabenforschung einerseits und zur wissenschaftlich fundierten Konstruktion von Aufgaben andererseits zu thematisieren. Im Zentrum stehen die Aufgabenmerkmale Komplexität und Eigenständigkeit bzw. Offenheit, die als zentrale Normfragen der Aufgabendiskussion bezeichnet werden können. Der Beitrag endet mit der Feststellung, dass die aufgabenbezogene Literaturdidaktik als konstruierende Disziplin noch Entwicklungsbedarf hat, wenn sie dem Selbstverständnis genügen will, ihre rekonstruierende und konstruierende Perspektive fruchtbar mit Normfragen zu verbinden.
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https://doi.org/10.58098/lffl/2018/3/643