Die Rolle der lexikalischen Kompetenz im Lese- und Verstehensprozess von Texten
Abstract von Francis Grossmann
In diesem Beitrag werden Ansätze und Beschränkungen von drei theoretischen Modellen vorgestellt, die sich zur Definition lexikalischer Kompetenz eignen. Diese Kompetenz wird nicht auf rein linguistische, morphosemantische Fähigkeiten begrenzt. Sie wird vielmehr als dynamisch betrachtet, beruhend auf einem Verständnis der intersubjektiven Herstellung lexikalischer Bedeutung im Rahmen eines aktiven, vom Kotext regulativ beeinflussten Interpretationsprozesses. In seiner Schlussfolgerung betont der Autor den didaktischen Nutzen eines solchen diskursiven Verständnisses von lexikalischer Kompetenz, das die Intersubjektivität und die vermittelnde Rolle von Textgenres miteinbezieht.
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Wörter lernen, Bedeutungen konstruieren: Der Begriff der Polysemie auf dem Prüfstand der Interdisziplinarität
Abstract von Elisabeth Nonnon
Polysemie (die Mehrdeutigkeit von Wörtern) wird in der Wortschatzdidaktik zwar häufig erwähnt, aber nur selten analysiert. Die Autorin befasst sich aus interdisziplinärer Sicht am Beispiel von mehrdeutigen Wörtern der Französischen Sprache mit diesem Phänomen. Sie zeigt, dass die Beziehungen zwischen den Bedeutungen eines Wortes oft kompliziert sind, da sie von unterschiedlichen Sachgebieten (Geografie, Politik, Ernährung, Mathematik usw.) und Begriffsnetzen abhängen.
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Erste Bilder, erste Begriffe: Weltwissen für Kleinkinder
Abstract von Bettina Kümmerling-Meibauer
Dieser Artikel befasst sich mit Bilderbüchern, mit denen Kinder ab dem Alter von 10-12 Monaten in Kontakt kommen. Diese Bücher enthalten Bilder von Gegenständen aus dem kindlichen Erfahrungsbereich, wie einen Teddy oder einen Ball, aber keinerlei Text. Obwohl sie seit mehr als 100 Jahren existieren und sie vermutlich in hohen Auflagen verbreitet werden, hat die Forschung diesen Bilderbuchtyp mehr oder minder ignoriert. Im nachfolgenden Artikel wird ein Überblick über die typischen Merkmale, die Geschichte, die künstlerische Entwicklung und die Bedeutung dieses Bilderbuchtyps gegeben, um einen Eindruck von der bedeutenden kulturellen Leistung dieser Bilderbücher zu vermitteln und die Frage zu beantworten, welchen Beitrag sie für die kognitive und sprachliche Entwicklung des Kleinkindes leisten.
Wortschatzarbeit in mehrsprachigen Gruppen
Abstract von Ernst Apeltauer
Viele Kinder mit Migrationshintergrund sind in Schulen weniger erfolgreich als Kinder ohne Migrationshintergrund. Häufige Ursache dafür ist ein zu kleiner Wortschatz in der Zweit-/Drittsprache Deutsch. Ein Wortschatzausbau könnte hier Abhilfe schaffen. Doch wie sollte der aussehen? Worauf sollte dabei geachtet werden? Dazu werden zunächst Phasen eines Worterwerbs beschrieben. Anschließend werden konkrete Hinweise gegeben, wie der Ausbau eines Wortschatzes vorangetrieben werden könnte.