In diesem Artikel wird der Frage nachgegangen, wie durch Intersubjektivität in sozialen Medien narrative Identitätsarbeit geleistet wird. Ausgangspunkt ist die Annahme, dass autobiografische Narrationen einen wesentlichen Teil der narrativen Identitätsarbeit ausmachen, da die Erzählpraxis einen grossen Teil menschlicher Lebenswelten darstellt. Aus psycholinguistischer Perspektive wird die Gestaltung von Intersubjektivität sowohl in einer soziologischen als auch einer psychologischen Dimension beleuchtet, d.h., Narrationen stellen eine Schnittstelle zwischen Individuen dar, betonen das Individuum also in seinem sozialen Kontext, und verweisen jeweils auch auf das Individuum selbst. Neben der Verständigung dienen Narrationen auch der Dar- und Herstellung von Ich-Identität. Diese Aushandlung von Ich-Identität wird anhand einer hermeneutischen, psycholinguistischen Analyse einer Chatkommunikation illustriert. Es wird gezeigt, wie sich in der intersubjektiven Aushandlung in sozialen Medien sowohl individuelle als auch gruppenspezifische Aspekte der Ich-Identität widerspiegeln.
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https://doi.org/10.58098/lffl/2024/2/820