Das Lesen literarischer Texte ist eine der grundlegenden Aktivitäten, die das Sprachenlernen in der Schule kennzeichnen. Solche Texte müssen für die Lernenden zugänglich, also lesbar und verständlich sein. Die jüngste theoretische Debatte schwankt zwischen der Wahl von authentischen Texten, die zu komplex sein können, und vereinfachten Texten, die den Ausgangstext verändern und manchmal nicht einmal das Verständnis und die Lesbarkeit erleichtern. Als Alternative zu diesen Vorschlägen stellt sich das kontrollierte Schreiben als ein Instrument heraus, das es den Autor:innen ermöglicht, Texte zu schreiben, deren Schwierigkeitsgrad auf die Fähigkeiten der Empfänger:innen abgestimmt ist und die daher keine Vereinfachung benötigen, um in einer Klasse von Lernenden des Italienischen als Fremdsprache (im Folgenden L2) gelesen zu werden. Das Projekt der Alta Scuola Pedagogica dei Grigioni (ASPGR) "in dentro e in fuori – Antologia letteraria per la scuola" ist in diesem theoretischen Kontext angesiedelt und sammelt achtzehn Texte von Autor:innen aus der italienischsprachigen Schweiz, die sich an Lernende des Italienischen als Fremdsprache richten. Während des gesamten Prozesses der Texterstellung wurden die Autorinnen und Autoren von einer wissenschaftlichen Gruppe und von der praktischen Erfahrung zweier Italienischlehrerinnen, die in Sekundarschulen tätig sind, begleitet, die auf weitere Elemente hinwiesen, die sprachlich vereinfacht werden sollten, um die Geschichten zugänglicher zu machen. Dieser Beitrag stellt das Projekt vor, ordnet es in den theoretischen Rahmen ein und analysiert die sprachliche Entwicklung der Texte in den verschiedenen Phasen des Schreibens und der Vereinfachung.
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https://doi.org/10.58098/lffl/2023/1/785