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Differenzierende Beurteilung der Handschrift – ein Bestandteil der Schreibförderung

aus der Nr. 2020 | 3 zum Thema «Formative und summative Beurteilung von Literalität»

Sibylle Hurschler Lichtsteiner

Der Beitrag stellt eingangs die Bedeutung der Handschrift als Grundfertigkeit des Schreibens dar und gewährt einen Überblick zum State of the Art der Handschriftforschung entlang der beiden Hauptkriterien Leserlichkeit und Geläufigkeit. Am Beispiel der Studien von Hurschler Lichtsteiner, Saxer und Wicki (2008 und 2009), die im Zusammenhang mit der Deutschschweizer Handschriftreform durchgeführt wurden, kann aufgezeigt werden, dass diese beiden Komponenten nicht notwendigerweise zusammenhängen. 
Die Handschriftbeurteilung in der Forschung hat nicht nur Methoden, sondern auch Wissen hervorgebracht, wie Handschrift förderorientiert beurteilt werden kann: Zunächst werden Verfahren zur Beurteilung der Leserlichkeit erläutert, danach Methoden zur Untersuchung der Geläufigkeit diskutiert. Letztere umfassen ein breites Spektrum von prozess- und produktorientierten Verfahren, so etwa die digitale Handschriftanalyse zur Messung der Automatisierung, die Papier-Bleistift-basierte Geläufigkeitsmessung sowie die direkte Beobachtung des Schreibvorgangs. Über eine strukturierte Beobachtung ergeben sich für die Lehrperson wichtige Hinweise für passende Förderimpulse, insbesondere bei Handschriftschwierigkeiten. Schliesslich wird gezeigt, wie die Integration beider Kriterien – also der Lernstand in Bezug auf die Entwicklung einer leserlichen und geläufigen persönlichen Handschrift – untersucht werden kann, um konkrete Fördervorschläge für verschiedene Leistungsgruppen zu definieren. 
Damit der Handschriftunterricht erfolgreich ist, sollen zudem Elemente der Selbstbeurteilung und der Beurteilung durch Peers eingesetzt werden. Hierzu werden Konzeptionen für zwei Praxisbeispiele erläutert. Der Artikel schliesst mit Überlegungen zum Fähigkeitsselbstkonzept von Schreibnoviz*innen und zur möglichen präventiven Wirkung, indem den Schüler*innen Selbstwirksamkeitserlebnisse ermöglicht werden durch eine differenzierende Handschriftbeurteilung.

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https://doi.org/10.58098/lffl/2020/3/711
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