Literale Sozialisations- und Bildungsprozesse in der Familie gelten als ausschlaggebende Voraussetzungen für die Bildungslaufbahn der Kinder. Diese Voraussetzungen sind in Deutschland eng mit der sozialen Herkunft und Migration verknüpft. Somit werden Eltern mit Migrationshintergrund in der aktuellen Forschungsdiskurs als entscheidend für die Schullaufbahn ihrer Kinder betrachtet. Ein in der Literatur bereits diskutierter Problembereich in dieser Hinsicht ist, welche literalen Sozialisations- und Bildungsprozesse Bildungsinstitutionen von den Kindern erwarten, und wie sich diese Prozesse tatsächlich im häuslichen Umfeld ausgestalten. Für den Zugang zu Literalität im Rahmen der Migration spielen außer der sozialen Herkunft auch kulturelle und subkulturelle Faktoren eine Rolle. Die vorliegende qualitative Untersuchung von neun Fallbeispielen zu türkisch-, kurdisch- und arabischsprachigen Familien geht den Fragen nach, welche literalen Praktiken sich im häuslichen Umfeld von Familien mit Migrationsgeschichte beobachten lassen und was die Befragten mit den Begriffen Schrift, Sprechen, Lernen, Kindergarten, Schule sowie Nachmittagsbetreuung verbinden.
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https://doi.org/10.58098/lffl/2013/3/502