Die Ausgabe 1/2011 von leseforum.ch befasst sich mit dem Konzept der Literalität, einem Begriff, der heute international in verschiedenen Bereichen der Sozial- und Geisteswissenschaften verwendet wird. Dieser Erfolg ist allerdings zu relativieren, denn es gibt gegenüber seiner Verbreitung auch gewisse Vorbehalte. Deshalb wollten wir der Frage nachgehen, ob Literalität als gesichertes theoretisches Konzept betrachtet werden kann, oder ob es sich eher um einen Begriff mit konzeptuellem Potential handelt. Wir publizieren an dieser Stelle mehrere Artikel mit unterschiedlichen Ansätzen. Zwei neue Beiträge erscheinen als Fokusartikel im thematischen Teil dieser Ausgabe. Der Artikel von Marielle Rispail steht im Kontext von Sprachendidaktik und Soziolinguistik und diskutiert Literalität in ihrem weitesten Sinn. Im zweiten Beitrag von Helmuth Feilke wird Literalität enger gefasst: Er geht von einem psycholinguistischen Ansatz aus und ist auf die Förderung im Unterricht ausgerichtet. Die beiden Artikel zeigen auf, welche Perspektiven der Literalitätsbegriff eröffnen kann, machen aber auch gewisse konzeptionelle Probleme sowie Unterschiede zwischen den deutsch- und französischsprachigen Diskursen sichtbar.
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https://doi.org/10.58098/lffl/2011/1/445