Sprache und Musik
Sprache und Musik sind universelle menschliche Ausdrucksformen, die eine identitätsbildende und kommunikative Funktion haben. Während Musik oft als Trägermedium von Emotionen und Stimmungen verstanden wird, gilt Sprache als zentrales Werkzeug des Wissenserwerbs und -transfers sowie als Mittel, Gedanken und Erfahrungen mit anderen zu teilen.
Obwohl Sprache und Musik unterschiedliche Phänomene sind, weisen sie viele Gemeinsamkeiten auf. Beide sind komplexe, hierarchisch strukturierte Systeme, deren Basis Phoneme oder Töne bilden. Sie bedienen sich vergleichbarer Zeichensysteme, um Informationen schriftlich zu fixieren und zur Überdauerung festzuhalten. Die Funktion und Anordnung musikalischer und sprachlicher Einheiten folgen klaren Regeln. Betonung, Intonation, Tempo und Rhythmus sind sowohl Merkmale mündlicher Sprache als auch musikalischer Ereignisse. Die Prosodie ist auf artikulatorischer, akustischer und perzeptiver Ebene wohl das augenscheinlichste Bindeglied zwischen den beiden Phänomenen. Mehr
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Fokusartikel | aus der Praxis
Semantik in der Musik
Das Spiel mit dem Klang und seiner (Be-)DeutungDer vorliegende Artikel befasst sich mit der Eindeutigkeit (oder Mehrdeutigkeit) von musikalisch transportierten Inhalten. Musik ist wie die Sprache ein vorwiegend akustisches Phänomen, das von einer Partei ausgedrückt und von einer anderen Partei wahrgenommen und interpretiert wird. Wie kommt unsere Deutung von gehörter Musik zustande? Wie wird Musik von Musiker:innen mit inhaltlicher Bedeutung gefüllt? Diesen Fragen wird anhand der folgenden Themenfelder nachgegangen: Die biografische Bildung von emotionalen Assoziationen mit Musik; die Musiknotation als Versuch des Festhaltens von strukturellen Inhalten der Musik; der Vergleich von Musik und Sprache in ihrem Erwerb und ihrer Funktion; die Eindeutigkeit von Musik in kulturellen Kontexten; Techniken der Filmmusik und Programmmusik, um in der Komposition von Musik aussermusikalische Inhalte darzustellen. Abschliessend werden die Kerngedanken in den Kontext der eigenen musikalischen und pädagogischen Praxis gestellt.
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Fokusartikel | aus der Praxis
Rhythmicals
Ein phonetisch-literarisches «Crossover» zwischen Sprache und MusikRhythmicals können als intermediales Werk zwischen Sprache und Musik betrachtet werden. Im Zentrum dieses Beitrags steht die Erarbeitung eines Sprechrhythmicals mit Schülerinnen und Schülern. Dabei wird der Prozess von der Planung einer sprechkünstlerischen Aufführung bis hin zur Präsentation mit anschliessender Reflexion anhand eines didaktischen Modells und dem damit verbundenen Kompetenzerwerb aufgezeigt.
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Fokusartikel | aus der Praxis
Wortbilder und Klangfarben
Literaturvermittlung mit Sprache, Musik und Bildern: Ein Format der Städtischen Bibliotheken Dresden in Kooperation mit der Dresdner PhilharmonieWortbilder und Klangfarben ist der Titel einer Veranstaltungsreihe, welche 2017 in der Zentralbibliothek im Kulturpalast Dresden in Kooperation mit der Dresdner Philharmonie ins Leben gerufen wurde; unter dem Motto: Musiker*innen der Dresdner Philharmonie geben den Ton an, Bibliothekar*innen der Zentralbibliothek haben das Wort. Das Format wendet sich an Kinder ab fünf Jahren und findet drei Mal pro Jahr kostenfrei im Veranstaltungsraum der Zentralbibliothek statt.
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In diesem Artikel wird ein Praxiseinblick in die Entstehung und Durchführung dieser Veranstaltungsreihe zur Literatur- und Musikvermittlung gegeben.
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Aus der Praxis
CLIL und die Künste im MusA-Projekt
Ein Interview mit Daniela KapplerDas Projekt MusA (Composizioni MUSicali per gli Allievi di italiano lingua straniera) der Pädagogischen Hochschulen Schwyz, Graubünden und Tessin (SUPSI-DFA/ASP)
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möchte zur Kenntnis und Aufwertung populärer und zeitgenössischer Lieder der italienischen Schweiz beitragen. Dazu wurde eine Sammlung von zehn neuen Liedern erstellt, die im Fremdsprachenunterricht an Deutschschweizer Primarschulen eingesetzt werden sollen.
In einem ersten Schritt wurde geeignetes musikalisches Material gesucht und die didaktischen Rahmenbedingungen für den Einsatz von Liedern im Fremdsprachenunterricht festgelegt.
In der darauffolgenden Entwicklungsphase wurde ein Referenzrahmen für die Produktion des Audiomaterials und die Didaktisierung der Lieder erstellt sowie Arbeitshefte mit Bildungsangeboten für integrierten Unterricht in Musik, Sprache und Kultur. Jedes Lied wurde illustriert und mit Lernaufgaben (CLIL) verbunden, die dem Embodiment-Ansatz folgen. Eine sich noch im Aufbau befindende Website wird den Zugang zu den Leitprinzipien, Liedern, Partituren und weiteren Unterrichtsmaterialien ermöglichen.
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Fokusartikel | aus der Wissenschaft
Texte, Paratexte, Didaskalien: Wörter zum Einstieg in die Auseinandersetzung mit Musik
Musik und Sprachen begegnen sich insbesondere in der gesungenen Musik. Unser Artikel beschäftigt sich mit der Rezeption von Vokalmusik. Wir präsentieren zwei pädagogische Ansätze, die darauf abzielen, musikalische Lernprozesse im Zusammenhang mit gesungenen Repertoires zu fördern. Zum einen fokussieren wir die Herangehensweisen von Akteur:innen der Kulturvermittlung, zum anderen diskutieren wir den Einsatz von Partituren als didaktische Umgebungen. Unsere Untersuchung basiert auf Analysen von Unterrichtsmaterialien, die Lehrpersonen von verschiedenen kulturellen Institutionen zur Verfügung gestellt werden, sowie auf Analysen von Partituren ausgewählter Werke. In der Dokumentenanalyse treten zwei verschiedene Arten von Informationen hervor, die in der Regel in den pädagogischen Materialien nicht berücksichtigt werden, jedoch die Interpretation der Werke beeinflussen. Es sind dies die Hinweise für Sänger:innen in den Partituren - die weder gesungen noch gesprochen werden - sowie die Deskriptoren zur Beschreibung der Vokalität. Wir gehen deshalb der Frage nach, ob diese Hinweise und Deskriptoren den Aufbau von Kompetenzen im Bereich der Interpretation unterstützen können. Wir kommen zum Schluss, dass Mediator:innen sowie Lehrpersonen komplementäre Rollen bei der Interpretation spielen können, indem sie jeweils dem Text und den musikalischen Lerninhalten einen hohen Stellenwert einräumen.
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Fokusartikel | aus der Praxis
Wenn Musik und Sprachen sich im Unterricht vereinen
Ein praktisches Beispiel für eine didaktische FragestellungDer Artikel stellt einen interdisziplinären Ansatz zwischen Sprachen und Musik vor,
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der Teil eines Forschungs- und Entwicklungsprojekts ist, das zwischen 2019 und 2023 durchgeführt wurde. Im Mittelpunkt steht die Analyse einer Unterrichtssequenz, die für eine 7. Klasse rund um ein Lied in Deutsch als Fremdsprache konzipiert wurde. Untersucht werden der spezifische Beitrag der einzelnen Fächer, der Mehrwert einer gemeinsamen didaktischen Konzeption und die Lerntypologien der Schüler:innen.
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Fokusartikel | aus der Praxis
Die Musik der Wörter
Musik- und Textdiskussion mit Pierrejean GaucherWörter und Musik teilen einige gemeinsame Merkmale. Aber wie bringt man sie zusammen? Inwiefern ergänzen sie sich? Wie schafft ein Musiker die Verbindung zwischen Worten und Noten? Diese Fragen wollen wir im Interview mit dem Musiker Pierrejean Gaucher erkunden. Es bietet uns einen einzigartigen Einblick in die Welt der Musik und der Sprachen.
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Weiterer Artikel | aus der Wissenschaft
Das narratologische Werkzeug im Französischunterricht
Eine Untersuchung zu Unterrichtspraktiken von Lehrpersonen der Sekundarstufe 2In diesem Beitrag berichten wir über ein laufendes Forschungsprojekt zum Stellenwert der Narratologie im Französischunterricht, indem wir uns auf die Analyse einer Reihe von semistrukturierten Interviews konzentrieren, die mit neun Lehrpersonen der Sekundarstufe 2 (15- bis 19-Jährige) im Kanton Waadt (Schweiz) geführt wurden.
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Ziel dieser Interviews war es, die von den Lehrpersonen dargelegten Praktiken zur Erzähltheorie in Bezug zu stellen, um den Nutzen und die Verwendung des narratologischen Instrumentariums zu reflektieren.
Die erhobenen Daten ermöglichen es uns, die Verwendung des Begriffs „Werkzeug“ in den Interviews und seinen Status in der diskursiven Interaktion zu problematisieren sowie auch damit verbundene Herausforderungen in unserer Untersuchung darzulegen.
Die Analyse der Interviews trägt weiter dazu bei, die Erhebungsinstrumente zu evaluieren und Optimierungsmassnahmen für zukünftige Datenerhebungen abzuleiten.
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Weiterer Artikel | aus der Wissenschaft
Prädiktoren der Lesegeschwindigkeit bei mehrsprachigen Fünfjährigen
Chronologische Reihenfolge des Erwerbs von Vorläuferfähigkeiten bei KindergartenkindernLaut mehreren Studien lesen Mehrsprachige mit deutscher Schulsprache am Ende der ersten Klasse bedeutend langsamer als Einsprachige. Die in den Studien verwendeten Prädiktoren konnten diesen Unterschied nicht erklären. Ausreichende Lesegeschwindigkeit bildet die Voraussetzung für Leseverständnis. Ziel der vorliegenden Studie ist die Identifizierung von Prädiktoren der Lesegeschwindigkeit bei Mehrsprachigen. Ausserdem soll untersucht werden, wann diese Vorläuferfähigkeiten bei guten Lesern vorliegen. Damit soll ein erster Schritt hin zu einer empirischen Grundlage der frühen Leseförderung Mehrsprachiger getan werden. Dafür wurden zehn und vier Monate vor Beginn der Grundschule sprachliche und schriftliche Vorläuferfähigkeiten von 72 mehrsprachigen Fünfjährigen untersucht. Lesegeschwindigkeit und Rechtschreibung wurden am Ende der ersten Klasse gemessen. Die Untersuchung zeigte, dass phonetisches Anlautschreiben zum ersten Messzeitpunkt die zentrale Vorläuferfähigkeit darstellt und 38 Prozent der Unterschiede in Lesegeschwindigkeit erklärt. In der longitudinalen Analyse konnte gezeigt werden, dass die Entwicklung der Lesegeschwindigkeit mit Buchstabenkenntnis beginnt, auf die zuerst An- und dann Endlautschreiben folgen. Nur die Gruppe derjenigen, die zehn Monate vor Beginn der Grundschule bereits Anlaute schreiben konnten, erreichte am Ende der ersten Klasse überdurchschnittliche Lesegeschwindigkeit. Für die Rechtschreibung erwies sich frühe Buchstabenkenntnis als bedeutendster Prädiktor.
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