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Archiv Sämtliche Ausgaben seit 1992

Im Archiv finden Sie alle Beiträge, die seit 2010 auf der Online Plattform leseforum.ch erschienen sind. Zugänglich sind auch die jährlichen Bulletins, die der Verein Leseforum Schweiz von 1992 bis 2006 in gedruckter Form publiziert hatte.


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Sprachbewusster Fachunterricht

Sprache spielt eine Schlüsselrolle beim Lernen, ist sie doch sowohl Lerngegenstand als auch Lernmedium: Einerseits lernen Schüler:innen im Fachunterricht neue Konzepte, die mit spezifischen Begriffen und Wendungen benannt und diskutiert werden, andererseits werden diese Konzepte anhand von Sprache beschrieben und erklärt. Um eine kohärente horizontale als auch vertikale sprachliche Bildung sollten deswegen alle an Bildung beteiligten Akteur:innen, zuallererst aber neben den Lehrpersonen der Sprachfächer auch diejenigen der anderen Fächer besorgt sein. Leseforum.ch widmet sich in der vorliegenden Ausgabe diesem Thema.

  • Fokusartikel |  aus der Wissenschaft Leseverstehensprozesse im sprachsensiblen Unterricht von Sabine Stephany

    Texte sind ein zentrales Medium im (Fach-)Unterricht der Schule. Das Verstehen von Texten und Aufgaben ist essenziell für das Lernen von Fachinhalten in jedem Unterricht. Die spezifischen Anforderungen von Sach- und Fachtexten an die Lesenden sind dabei komplex und stellen für Schüler:innen oft Schwierigkeiten dar, die häufig als Resultat im Umgang mit bildungssprachlichen Merkmalen aufgefasst werden. Als Konsequenz wurde versucht, diese sprachlichen Oberflächenmerkmale in Sach- und Aufgabentexten zu vereinfachen. Diese Studien konnten jedoch keine oder nur minimale Effekte auf das Textverstehen zeigen.

    Beim Textverstehen berücksichtigt werden muss vor allem die Interdependenz zwischen sprachlichen Strukturen in Texten einerseits und kognitiven Prozessen beim Lesen andererseits. Im Beitrag soll verdeutlicht werden, dass verschiedene kognitive Ebenen beim Textverstehen mit dem «Text auf dem Papier» in-einandergreifen müssen, um zu einem «Text im Kopf» (Nussbaumer, 1991) zu gelangen.

    Auf der Seite des Textes steht hier vor allem die Textkohärenz im Mittelpunkt. Auf der Seite der Leser:innen werden individuelle lesebezogenen Fertigkeiten und Fähigkeiten in den Fokus genommen.

    Eine detaillierte Betrachtung des Textverstehens von Sach- und Fachtexten ist dabei gewinnbringend für den Umgang mit Texten in einem sprachsensiblen Fachunterricht, denn erst dadurch werden Hürden verständlich und Unterstützung möglich.

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  • Fokusartikel |  aus der Wissenschaft Lesestrategien zur Unterstützung des Textverstehens im sprachbewussten Biologieunterricht
    Empirische Einblicke aus der Sicht von Lernenden von Fabiana Karstens, Anke Schmitz

    Im sprachbewussten Fachunterricht steht die sprachliche Bildung im Dienst des fachlichen Lernens, wenn Fach- und Sprachlernen verknüpft werden (Abschnitt 1). Um das Verstehen von Texten im Biologieunterricht zu unterstützen, sollten Lernende (meta-)kognitives Lesestrategiewissen erwerben, Lesestrategien einüben und regelmässig anwenden (Abschnitt 2). Weitgehend unbekannt ist jedoch, welche Rolle Lesestrategien im Biologieunterricht aus Sicht von Lernenden überhaupt spielen (Abschnitt 3). Um diese Frage zu beantworten, wurden Lernende zum Biologieunterricht in fünften Klassen an deutschen Sekundarschulen befragt (Abschnitt 4). Die Ergebnisse zeigen, dass Lesestrategien eher selten angewendet und von Lehrkräften eher implizit vermittelt werden. Aufschlussreich ist zudem, dass das domänenspezifische Leseverständnis und das Ausmass an Lesestrategiewissen der Lernenden die unterrichtliche Wahrnehmung der Lesestrategieanwendung und -vermittlung beeinflussen und metakognitive Strategien vor allem zur Prüfung des inhaltlichen Verstehens dienen (Abschnitt 5). Diskutiert wird, in welcher Relation die Befunde aus Lernendensicht zu Strategieempfehlungen für den naturwissenschaftlichen Unterricht stehen (Abschnitt 6) und inwiefern sich die (fachdidaktische) Forschung zu Lesestrategien weiterentwickeln könnte (Abschnitt 7).

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  • Fokusartikel |  aus der Wissenschaft Sprachbewusster naturwissenschaftlicher Unterricht
    Umsetzung in «Natur, Mensch, Gesellschaft (NMG)» und «Natur und Technik (NT)» von Susanne Metzger

    Naturwissenschaftliche Phänomene und das praktisch-naturwissenschaftliche Arbeiten sind auch ohne Sprache zugänglich, bieten aber gleichzeitig vielfältige Sprechanlässe. Entsprechend sind sie insbesondere für sprachschwächere Schülerinnen und Schüler eine gute Möglichkeit, um Sprachkompetenzen zu erwerben. Darüber hinaus spielt die Sprache beim Lernen von naturwissenschaftlich-technischen Konzepten eine nicht unerhebliche Rolle. Zum einen sollen die Schülerinnen und Schüler mit steigender Stufe auch zunehmend Fachsprache nutzen. Zum anderen werden die Konzepte zu naturwissenschaftlich-technischen Phänomenen, mit denen die Kinder und Jugendlichen in den NMG- resp. NT-Unterricht kommen, nicht nur durch Erfahrungen, sondern auch durch die Alltagssprache geprägt, die nicht immer kompatibel mit der Fachsprache ist.

    Im Beitrag werden zunächst in Abschnitt 1 Grundlagen der Sprachförderung im naturwissenschaftlichen Unterricht vorgestellt, wobei auch auf die Grundkompetenzen, den Lehrplan 21 und die Rolle der Lehrpersonen eingegangen wird. Dann werden in Abschnitt 2 Alltags- und Fachsprache sowie Fachbegriffe und Darstellungsformen im naturwissenschaftlichen Unterricht beleuchtet, bevor in Abschnitt 3 die Rolle der Sprache beim praktisch-naturwissenschaftlichen Arbeiten fokussiert wird. Anschliessend wird die Sprachförderung in naturwissenschaftlichen Lehrmitteln thematisert, wobei auch konkrete Umsetzungsbeispiele gezeigt werden. Der Beitrag schliesst in Abschnitt 5 mit einem Fazit zur Verknüpfung von Fach- und Sprachlernen.

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  • Fokusartikel |  aus der Praxis Förderung der Sprachkompetenz in allen Fachbereichen als Schlüssel zum Schulerfolg
    Schulinterne Weiterbildung zu sprachbewusstem Fachunterricht von Claudia Neugebauer

    Die Förderung von schulsprachlichen Kompetenzen wird im Lehrplan 21 als eine Aufgabe aller Fachbereiche dargestellt. Im vorliegenden Beitrag geht es um ein Weiterbildungsangebot für Schulen, die sich damit befassen, wie diese Forderung umgesetzt werden kann.

    Die vorgestellte schulinterne Weiterbildung wurde von der Pädagogischen Hochschule Zürich in Kooperation mit der Pädagogischen Hochschule FHNW entwickelt. Sie ist Schulen im Rahmen des QUIMS-Schwerpunkts C «Beurteilen und Fördern mit Fokus auf Sprache» im Zeitraum 2019 bis 2026 zugänglich. Auch weitere Schulen, welche sich mit dem Thema befassen, können das Angebot nutzen.

    Der Beitrag erläutert zum einen, wie die schulinterne Weiterbildung als kooperatives Projekt von externen Fachpersonen und Vertretungen der einzelnen Schule gemeinsam gestaltet und verantwortet wird. Zum andern werden Aspekte von sprachbewusstem Fachunterricht diskutiert. Ausserdem wird gezeigt, wie Lehrpersonen im Rahmen der schulinternen Weiterbildung an der Qualität ihres didaktischen Handelns arbeiten. Die konkreten Beispiele stammen aus der Kindergarten- und Primarstufe aus dem Fach NMG «Natur, Mensch, Gesellschaft».

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  • Weiterer Artikel |  aus der Praxis Welches Italienisch im Klassenzimmer?
    Überlegungen zum Gebrauch von Schulregionalismen in der italienischen Schweiz von Laura Baranzini, Luca Cignetti, Simone Fornara, Elisa Désirée Manetti

    Der Artikel skizziert die soziolinguistischen Merkmale des Italienischen in der italienischsprachigen Schweiz und präsentiert die Ergebnisse aus einem Fragebogen zur Wahrnehmung von regional geprägten Schulbegriffen seitens einer Gruppe von Studierenden des Lehramts für die Primarstufe, der am Departement für Bildung und Lernen der SUPSI eingesetzt wurde. Es handelt sich um die ersten Ergebnisse des Projekts Repertorio lessicale dei regionalismi d'uso scolastico della Svizzera italiana (Lexikalisches Repertoire der schulischen Regionalismen in der italienischen Schweiz), das aus der Zusammenarbeit zwischen der Abteilung für Ausbildung und Lernen der SUPSI und dem Osservatorio linguistico della Svizzera italiana entstanden ist. Das Projekt zielt darauf ab, das Italienisch der Schweiz im Tessin (ISIT) im schulischen Kontext aufzuwerten und die oft auf einer vorurteilsbehafteten Sichtweise von Registern und Sprachvarietäten basierenden Haltungen der Sanktionierung oder Verurteilung zu überwinden.

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