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Archiv Sämtliche Ausgaben seit 1992

Im Archiv finden Sie alle Beiträge, die seit 2010 auf der Online Plattform leseforum.ch erschienen sind. Zugänglich sind auch die jährlichen Bulletins, die der Verein Leseforum Schweiz von 1992 bis 2006 in gedruckter Form publiziert hatte.


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Gender und Literalität

«Gender» als historisches und soziales Konstrukt von Weiblichkeit und Männlichkeit steht einem traditionellen Geschlechterverständnis gegenüber, das Unterschiede zwischen Mann und Frau als natürlich gegeben erachtet und geschlechtsspezifische Rollenvorgaben impliziert. Die Gender-Forschung zeigt, wie die gesellschaftlichen Praktiken der unterschiedlichen Erziehung von Mädchen und Jungen von klein auf zu sozialen Ungleichheiten führen, obwohl die Gleichberechtigung in vielen Staaten gesetzlich verankert ist. Mehr

  • Fokusartikel |  aus der Wissenschaft «… und ausserdem musst du gross genug sein, dass sie dir unters Kinn passt» Zur Verhandlung von ‘Männlichkeit’ in Kinder- und Jugendmedien(-forschung) von Manuela Kalbermatten

    Die Darstellung von Jungen und jungen Männern hat sich in der Kinder- und Jugendliteratur in jüngster Zeit bedeutend gewandelt und diversifiziert. Vor allem aber ist ‘Männlichkeit’ in vielen Texten selbst zum Gegenstand der Verhandlung geworden: Immer häufiger finden sich Jungenfiguren, die sich in Bezug auf Geschlechternormen und -performanzen mit widersprüchlichen Anforderungen und Idealen konfrontiert sehen. Der vorliegende Beitrag untersucht aus der Sicht einer feministisch-kulturwissenschaftlichen Kinder- und Jugendmedienforschung und anhand von ausgewählten Kinder- und Jugendbüchern, wie ‘Männlichkeit’ zum Thema gemacht und (kritisch) verhandelt wird. Er greift dabei sowohl auf Ansätze der Geschlechterforschung und der soziologischen Männlichkeitsforschung als auch auf Erkenntnisse und Debatten der Kinder- und Jugendmedienforschung zurück. Das Interesse gilt zum einen der Frage, wie Konzepte hegemonialer Männlichkeit in Kinder- und Jugendliteratur und Kinder- und Jugendmedienforschung sowohl problematisiert und dekonstruiert als auch perpetuiert und renaturalisiert werden. Zum anderen wird erkundet, welche Bedeutung diverseren Männlichkeitsbildern in diesen (Neu-)Verhandlungen zukommt.

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  • Fokusartikel |  aus der Wissenschaft Verleiblichte Gewohnheiten – Lesen als Beziehung von Barbara Rendtorff

    Wo auch immer die Kombination aus Lesen+Geschlecht oder Lesen+Mädchen+Jungen angesprochen ist, werden wir in den Medien mit Halbwahrheiten, leichtfertigen Verallgemeinerungen, Zuschreibungen und entsprechend fragwürdigen pädagogischen Ratschlägen versorgt. Diese sind oftmals, auch wenn sie auf den ersten Blick plausibel wirken, verkürzt und problematisch, obwohl der Erkenntnisstand einschlägiger Studien alles andere als eindeutig ist. Der Aufsatz verfolgt die These, dass das Verhältnis des lesenden Kindes zum Buch als eine spezifische Form von Beziehung gesehen werden könnte und folglich die Frage nach den geschlechtstypischen Befunden anders gestellt werden sollte.

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  • Fokusartikel |  aus der Praxis «Ich fand es irgendwie komisch, aber auch schön, dass er eine Prinzessin sein wollte» – Unterrichtsgespräche über Kinder- und Jugendbücher jenseits der Norm von Ariane Schwab, Petra Bleisch

    In den letzten Jahren hat die Sensibilisierung für Menschen, die sich jenseits der binären Geschlechternorm verorten, zugenommen und das Thema wird vermehrt auch in der Kinder- und Jugendliteratur sichtbar. Dieser Beitrag macht einen Vorschlag, wie ausgehend von literarischen Texten mit allen Schüler_innen über Geschlecht nachgedacht werden kann, um ihnen Figuren und Narrative jenseits der binären Norm zur Verfügung zu stellen. Der Artikel geht davon aus, dass dies für alle Schüler_innen von Bedeutung ist, um sich selber sowie andere differenziert wahrnehmen und sprachlich adäquat handeln zu können. Dazu werden einige aktuell verfügbare Titel einer vorläufigen Analyse unterzogen. Daraus ergibt sich ein Kriterienkatalog als Vorschlag für die Auswahl von geeigneten Texten für den Unterricht. Um der Komplexität des Themas im Unterricht gerecht werden zu können, wird hier die Methode des Philosophierens mit Kindern aus der Ethikdidaktik mit dem literarischen Gespräch kombiniert. Der Vorschlag eines Aufbaus entlang des literarischen Gesprächs als Vorbereitung zu philosophischen Fragen wird abschliessend skizziert.

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  • Fokusartikel |  aus der Praxis Comic und Gender in der Lesedidaktik – Von der «Jungenleseförderung» zum gendersensiblen Medialitätsbewusstsein von Carolin Führer

    Inwiefern kann dem Comic eine tendenziell männliche Leserschaft attestiert werden und inwieweit kann dieser für eine an Leseschwächen oder Geschlecht orientierte Leseförderung genutzt werden? Dazu werden im Beitrag rezeptionsseitig empirische und medienpädagogische Erkenntnisse sowie lesebiografische Beschreibungen zum geschlechtsspezifischen Lesen von Comics in Schule und Freizeit vorgestellt. Darüber hinaus wird die Gegenstandsseite in den Blick genommen, indem Geschlechterkonstruktionen und Autorschaft im Comic als möglicher konstitutiver Ausgangspunkt für die oben genannten Tendenzen identifiziert werden. Statt die (Re)-Medialisierung von Geschlechtsidentitäten in Comics zum Ausgangspunkt einer vermeintlich jungenspezifischen Leseförderung zu machen und damit die bildlich repräsentierte Geschlechterbinarität sowohl auf der Ebene der Lektürepraxis als auch auf der Ebene der Lektüreinhalte lesedidaktisch (institutionell) zu verschärfen, wird im Beitrag dafür plädiert, diese mit Lernenden zu reflektieren und/oder neue nichtbinäre lesedidaktische Wege zu gehen, die die hybride Medialität des Comics und die jüngsten Entwicklungen des Segments auf dem Markt angemessen berücksichtigen.

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  • Fokusartikel |  aus der Praxis Das «Gender-Dings» im Bibliotheksalltag von Claudia Dittli, Marie-Christine Kamke, Priska Röthlin

    Mit der Auswertung von aktuellen Zahlenwerten aus dem Kinder- und Jugendbereich der Stadtbibliothek Luzern wird dem Nutzungsverhalten von Mädchen und Jungen auf den Grund gegangen. Eine Umfrage bei den Mitarbeitenden gibt Einblick in deren persönlichen Umgang mit dem Genderthema im Arbeitsalltag. Ideen und Denkanstösse in Form von Tipps und Materialen für Mitarbeitende werden formuliert. Buchempfehlungen zum Thema für und durch die junge Kundschaft finden eine Form und es wird ein Blick auf ein wagemutiges Projekt geworfen.

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  • Fokusartikel |  aus der Wissenschaft Vom «Blanche-Neige» zum «Blanc-Neige» – Eine Unterrichtssequenz über Geschlechterfragen von Anthony Coppola

    Der Beitrag stellt eine Unterrichtssequenz vor, die in allen französischsprachigen Kantonen zur Verfügung steht und sich mit dem Märchen «Schneewittchen und die 7 Zwerge» befasst. Sie thematisiert die Geschlechterfrage und Hörverstehen über unterschiedliche Schneewittchen-Adaptationen. Im Sinne der Ziele der Gleichstellungspädagogik und der Reflexion über Literalität werden den Schülerinnen und Schülern in dieser Sequenz Parodien des Märchens vorgestellt, die es ihnen ermöglichen, die Originalversion unter dem Blickwinkel der Geschlechterfrage besser zu verstehen. Neben den Gleichstellungszielen verfolgt die Sequenz auch innovative Wege des Hörverstehens, insbesondere über die Förderung von emotionalen Zugängen zu den Figuren.

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