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Archiv Sämtliche Ausgaben seit 1992

Im Archiv finden Sie alle Beiträge, die seit 2010 auf der Online Plattform leseforum.ch erschienen sind. Zugänglich sind auch die jährlichen Bulletins, die der Verein Leseforum Schweiz von 1992 bis 2006 in gedruckter Form publiziert hatte.


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Literale Praktiken in familiären Kontexten

Beim Erwerb früher literaler Fähigkeiten spielen Schriftbegegnungen der Kinder im familiären Alltag eine wichtige Rolle. Die Eltern (und andere schriftkundige Bezugspersonen) können den Kindern in einem Enkulturationsprozess dabei helfen, allmählich mit der Welt der Schrift vertraut zu werden und ihre Regeln immer besser zu verstehen. Dabei sammeln die Kinder beim gemeinsamen Lesen und Schreiben erste Erfahrungen, die sie später auch alleine nachvollziehen und so allmählich zu selbständigen Leser:innen und Schreiber:innen werden. Dieser Aneignungsprozess sichert und erweitert nicht nur ihr sprachliches Können und Wissen, sondern auch ihren affektiven Zugang zum Lesen und Schreiben. Mehr

  • Fokusartikel «Mach meine Tochter schlau!» Literale Praktiken in türkisch-, arabisch- und kurdischsprachigen Familien von Reyhan Kuyumcu

    Literale Sozialisations- und Bildungsprozesse in der Familie gelten als ausschlaggebende Voraussetzungen für die Bildungslaufbahn der Kinder. Diese Voraussetzungen sind in Deutschland eng mit der sozialen Herkunft und Migration verknüpft. Somit werden Eltern mit Migrationshintergrund in der aktuellen Forschungsdiskurs als entscheidend für die Schullaufbahn ihrer Kinder betrachtet. Ein in der Literatur bereits diskutierter Problembereich in dieser Hinsicht ist, welche literalen Sozialisations- und Bildungsprozesse Bildungsinstitutionen von den Kindern erwarten, und wie sich diese Prozesse tatsächlich im häuslichen Umfeld ausgestalten. Für den Zugang zu Literalität im Rahmen der Migration spielen  außer der sozialen Herkunft  auch kulturelle und subkulturelle Faktoren eine Rolle. Die vorliegende qualitative Untersuchung von neun Fallbeispielen zu türkisch-, kurdisch- und arabischsprachigen Familien geht den Fragen nach, welche literalen Praktiken sich im häuslichen Umfeld von Familien mit Migrationsgeschichte beobachten lassen und was die Befragten mit den Begriffen Schrift, Sprechen, Lernen, Kindergarten, Schule sowie Nachmittagsbetreuung verbinden.

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  • Fokusartikel Familiale Sprachsozialisation und schriftsprachliches Lernen im Vorschulalter: Bedingungen und Voraussetzungen von Claudia Müller

    Die familiale Sprachsozialisation hat für das schriftsprachliche Lernen eine tiefgreifende Funktion. Sie gibt Kindern nicht nur die Möglichkeit, grundlegende Kommunikationsfähigkeiten auszubilden, sondern kann sie an Sprachpraktiken (z. B. Vorlesen von Bilderbüchern) teilhaben lassen, die für den Schriftspracherwerb eine wichtige Grundlage bilden. Jüngste Schulleistungsuntersuchungen weisen gleichwohl darauf hin, dass Kindern aus sozial nicht privilegierten Familien diese für den Schriftspracherwerb zentralen Spracherfah-rungen weitgehend fehlen. Um diesem Zusammenhang näher auf den Grund zu gehen und Aufschluss über die Sprachpraxis von Familien unterschiedlicher sozialer Milieus zu erhalten, stellt der vorliegende Beitrag die Sprachlernbedingungen in zwei unterschiedlichen Familien kontrastiv dar und diskutiert diese in Bezug auf den kindlichen Schriftspracherwerb. Aus den Ergebnissen werden Schlussfolgerungen für Forschung und Praxis gezogen.

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  • Weitere Artikel Kooperation mit Eltern – Angebote im Rahmen der vorschulischen Sprachförderung von Claudia Müller, Sabine Zeller

    Der Erwerb schriftsprachlicher Kompetenz stellt eine notwendige Voraussetzung für eine gelingende Schul- und Berufsausbildung dar. Dass dieser Erwerb weniger erfolgreich ausfällt, wenn SchülerInnen aus bil-dungsfernen Milieus stammen, ist seit PISA- und IGLU evident. Im Zuge der bildungspolitischen Diskussion, wie mit den daraus resultierenden geringen Bildungschancen von SchülerInnen sozial nicht privilegierter Milieus umgegangen wird, ist der Elementarbereich in den Blick gekommen. Kindergarten und Kinderta-gesstätte werden zunehmend als Bildungsorte verstanden, die Kinder auf den Schriftspracherwerb vorbe-reiten sollen. Dabei werden auch Elternbildungsprogramme diskutiert, die auf eine kooperative Zusammenarbeit zwischen Familie und Institution setzen. Der vorliegende Beitrag greift diese Entwicklung auf. Ausgehend von zwei Fallbeispielen, die die sozialen Bedingungen des familialen Sprachlernens zeigen und Einblicke in die Orientierungen von Eltern geben, wird nach den Möglichkeiten gefragt, wie Eltern bei der sprachlichen Förderung ihrer Kinder institutionell unterstützt werden können.

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  • Weitere Artikel Gemeinsames Erzählen und aufgeschriebene Geschichten: Von Erzählpiraten und Geschichtenbüchern von Astrid Schmidt

    Erzählen und Rollenspiel – zwei Sprechhandlungssituationen, die an Kinder im Vorschulalter hohe sprachliche, kognitive sowie soziale Anforderungen stellen und gleichzeitig eine große Faszination auf Kinder die-ser Altersgruppe ausüben. Der Beitrag stellt Ergebnisse aus dem Flensburger Projekt zum Erzählen und Rollenspiel dar und gibt einen Einblick in die Entwicklung und Erprobung einer forschungsbasierten sprachpädagogischen Förderkonzeption für den Elementarbereich. Dabei liegt ein besonderes Augenmerk auf den während der Erprobungsphase aufgetretenen Problemen und deren erfolgreicher Lösung durch die Einbindung von Schrift in die Konzeption.

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  • Weitere Artikel Ausserschulische Literalität und Kompetenzen gefährdeter Jugendlicher von Jacqueline Lurin, Anne Soussi

    Lese- und Schreibkompetenzen  entwickeln sich nicht nur im schulischen Rahmen. Es ist bekannt, dass literale Praktiken in der Familie Einfluss hat auf die Entwicklung der Lese- und Schreibkompetenzen (vgl. Grossman, 2006; Frier, Grossmann, Pons, 2005). Zwar lernen die meisten Kinder in der Schule ohne grosse Schwierigkeiten lesen und entwickeln ihre Kompetenzen während der gesamten Schulzeit weiter, doch einzelne Kinder haben dabei mehr Schwierigkeiten: Die PISA-Studie hat gezeigt, dass es 15-Jährige gibt, die nicht problemlos lesen und schreiben können. Die Studie hat auf einige soziodemografische Faktoren hingewiesen, aber auch auf andere Aspekte wie das Engagement beim Lesen (Spass und Motivation) und den Einsatz bestimmter Strategien. In Genf wurde auf der Sekundarstufe I eine Längsschnittstudie über die Entwicklung der Lese- und Schreibkompetenzen von «gefährdeten» Jugendlichen im Alter von 12 bis 15 Jahren durchgeführt. Sie verweist auf sog. Resilienzfaktoren, die den Fortschritt dieser Schülerinnen und Schüler begünstigen können. Darunter fallen auch ausserschulische literale Praktiken (im weitesten Sinn) wie Gespräche mit Eltern und Peers: Sie können zur Entwicklung der Lese- und Schreikompetenzen beitragen, indem sie das Weltwissen fördern. Wir zeigen die Auswirkung dieser Faktoren auf die Lese- und Schreibkompetenzen und ihre Entwicklung.

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