Leseförderung in den Kantonen: Ansätze und Erfahrungen
Zehn Jahre nach der 1. PISA-Studie hat sich die Schweizer Leseförderungslandschaft grundlegend verändert. Auf dem Hintergrund der ungenügenden Lesekompetenzen von 20 Prozent der Schweizer Schulabgängerinnen und -abgänger machten sich Bildungspolitik und Leseforschung damals daran, die Befunde der Studie zu analysieren und erste Schritte hin zu einer Verbesserung der Situation vorzuschlagen. Anlässlich einer internationalen Tagung wurde 2002 in Aarau nach den Gründen der Lesedefizite der Schweizer Schüler:innen gefragt und Modelle anderer Praxis aus dem Ausland vorgestellt. Die EDK verabschiedete 2003 den „Aktionsplan «PISA 2000»-Folgemassnahmen“ mit Handlungsvorschlägen zur Sprachförderung auf allen Ebenen. Die deutschsprachige Leseforschung begann, die angelsächsische Leseförderung intensiver zu rezipieren und entwickelte ein Lesekompetenzmodell, das nicht mehr auf nur auf der Grundlage «Lesen lernt man durch viel Lesen» basiert, sondern kognitive, reflexive und motivationale Aspekte miteinbezieht (Hurrelmann 2002, Rosebrock 2008) – und sie brachte die Wichtigkeit frühkindlicher literaler Erfahrungen aufs Tapet.
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Fokusartikel
Evaluation des Projekts «Buchstart Schweiz»
Ausgehend von positiven Erkenntnissen im Bereich frühkindlicher Sprachförderung, wurde im Jahre 2008 das schweizerische Projekt «Buchstart» ins Leben gerufen. Das Projekt hat zum Ziel, Babys und Kleinkinder schon früh in Kontakt mit Büchern und Schrift kommen zu lassen und sie so beiläufig und ganz selbstverständlich in die Schriftsprachkultur hineinwachsen zu lassen. Dieser Artikel bietet einen Überblick über Resultate aus der ersten Evaluation des «Buchstart»-Projekts, die im Rahmen einer Masterarbeit an der HTW Chur durchgeführt wurde.
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Aus der Praxis
101 gute Gründe, gerne zu lesen
Der Autor stellt ein hübsch illustriertes, mit Humor gespicktes Lehrwerk mit 101 guten Gründen für das Lesen vor. Die Lehrpersonen der ersten Klassen des Kantons Neuenburg arbeiten mit dem Buch. Sie setzen es mit ihren Schülerinnen und Schülern vielfältig ein, und sie tun dies gerne, denn es kommt an! Das Buch bietet eine gute Möglichkeit der schulischen Leseförderung von Kindern im Erstlesealter.
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Aus der Praxis
Die Lesewerkstatt macht «lernfreudig»
Seit etwas mehr als einem halben Jahr trainiert eine Mittelstufenklasse mit der Lesewerkstatt – Zeit für eine Zwischenbilanz. Schulkinder und Lehrpersonen finden das Programm wirksam und arbeiten gerne damit.
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Weitere Artikel
Peer Assisted Learning in der Lesedidaktik am Beispiel Lesestrategie-Trainings Teil 1
Die Förderung schwacher Leser hat seit der ersten PISA-Studie an Priorität gewonnen. Während erste Transfer-Bemühungen angelsächsischer Ansätze in der Lesedidaktik beobachtbar sind, steht dies bei der Vermittlung von Lesestrategien mithilfe der Peers noch aus. Der vorliegende Beitrag arbeitet den Forschungsstand zum «Peer Assisted Learning» (PAL) im Lesen auf, stellt drei Arten von Lesestrategie-Programmen mit PAL vor und vergleicht sie systematisierend. In der Leseforum-Ausgabe 4/2010 wird in einer Fortsetzung eine weitere Facette des PAL beleuchtet: die Rolle der Lehrkraft bei der Implementierung von solchen Programmen.
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Fokusartikel
Leseförderung in der französischen Schweiz Leseförderung in den französischsprachigen Kantonen seit PISA 2000
Hinsichtlich der Lesekompetenz der jungen Schweizerinnen und Schweizer am Ende der obligatorischen Schulzeit war das Ergebnis von PISA 2000 eher ernüchternd. 2009 stand wiederum das Lesen im Mittelpunkt der PISA-Studie, womit sich der Kreis von 9 Jahren geschlossen hat: Ein geeigneter Zeitpunkt, um sich zu fragen, ob die eher mittelmässigen Resultate im Jahr 2000 den politischen Willen mobilisiert haben, die Leseförderung zu verstärken. Der Beitrag beleuchtet die Arbeit einiger Akteurinnen und Akteure der Leseförderung in der französischen Schweiz.
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Weitere Artikel
Besser lesen lernen oder: Wie man Lesen lieben lernt
Die mittlere Primarschulstufe stellt eine entscheidende Phase dar hinsichtlich der Entwicklung von Lesekompetenz. Zentrale Leseerwerbsprozesse sind abgeschlossen, die Ansprüche an das Leseverstehen steigen. Wie kann dieser Herausforderung im Leseunterricht begegnet werden? Dieser Beitrag berichtet von einem Leseprojekt, das auf die gleichzeitige Förderung von Leseverständnis und Motivation setzt, und dies im Rahmen einer schulisch-familiären Zusammenarbeit.
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Weitere Artikel
Literalität im Studium: Einflüsse der Disziplinen und des Studienniveaus auf die Praktiken des universitären Schreibens
Die beiden Autorinnen stellen eine Studie über «Hochschul-Literalität» vor und geben einen Überblick über die Forschung seit 1995. Dabei diskutieren sie die Besonderheiten dieses Konzepts im Vergleich zum angelsächsischen Forschungsfeld der «Academic Literacies». Weiter besprechen sie die Resultate einer in Frankreich durchgeführten Untersuchung zur Schreibpraxis von Studierenden in verschiedenen geisteswissenschaftlichen Disziplinen.
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Weitere Artikel
Verstehen und Nicht-Verstehen im Gespräch
Das Unterrichtsgespräch rückt in jüngster Zeit wieder stärker in den Fokus der literaturdidaktischen Diskussion. Der Beitrag stellt das Heidelberger Modell des Literarischen Unterrichtsgesprächs vor. Nach einer theoretischen Einbettung nennen die Autoren Zielsetzungen, die mit literarischen Unterrichtsgesprächen verbunden sind, und geben Hinweise zur praktischen Durchführung solcher Gespräche.
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