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Identität und Literalität

Nr. 2024 | 2

Identität und Literalität

Identität ist ein komplexes Konzept mit vielfältigen disziplinären Bezügen. Sie wird übereinstimmend als ein dynamischer und kontinuierlicher Prozess der Selbst-Konstruktion verstanden. Dabei orientieren sich Individuen an Identifikationsangeboten, bringen ihr Selbstverständnis zum Ausdruck und erfahren individuelle und gesellschaftliche Resonanz – sich selbst, anderen Individuen, bestimmten Gruppen oder der Öffentlichkeit gegenüber. Diese Selbst-Konstruktion ist dabei immer geprägt von sozialen und kulturellen Normen.
Literalität spielt bei der Herausbildung von Identität in einer Schrift- und Mediengesellschaft eine herausragende Rolle. Beim Lesen und Schreiben setzen sich Individuen mit dem Wissen, den Werten, der Ästhetik ihrer Lebenswelten auseinander. Sie kommunizieren mit anderen Individuen und erfahren dabei Gemeinsamkeiten und Unterschiede. Sie identifizieren sich mit sozialen Gruppen oder grenzen sich von ihnen ab. Durch den Vollzug literaler Praktiken finden und entwickeln sie ihre Sichtweisen und ihr Selbstverständnis.
Auch soziale Gruppen stellen sich mittels Schrift und anderen medialen Ausdrucksformen öffentlich dar. Sie bieten dem Individuum Identifikationsmöglichkeiten an und entwickeln in Diskursen ihre Gruppenidentitäten. Dabei entstehen Grenzlinien, die Zugehörigkeit und Ausschluss erzeugen. In einer durch vielfältige Differenzkategorien geprägten Welt stellt sich die Frage, wie sich Identitätsbildung jenseits von Ungleichheitsmechanismen vollziehen könnte. Mehr

Stimmen zur Plattform

Die Internetseite der Zeitschrift ist ein Schatz von Publikationen zur aktuellen Literalitätsforschung. Die thematische Ausrichtung der Ausgaben liefert eine stets hochaktuelle Agenda der Fragen, über die die Literalitätsforschung spricht. Helmuth Feilke, Justus-Liebig-Universität, Giessen
Das leseforum.ch ist zu einem einschlägigen und unverzichtbaren Ort der Erforschung, Dokumentation und Praxis von Literalität im sprachen- und länderübergreifenden Diskurs geworden. Neben der Qualität und Thematik der Beiträge besticht ihre einfache Verfügbarkeit. Björn Rothstein, Ruhr-Universität, Bochum
Als Autor bei leseforum.ch weiss ich aus eigener Erfahrung, wie genau die Artikel von einem Begleitgremium geprüft werden. Das ist eine Garantie für wissenschaftlich hochstehende und aktuelle Beiträge. Die thematisch aufbereitete Verschränkung von Wissenschaft und Praxis ist für alle Lesenden sehr bereichernd. Hansjakob Schneider, Pädagogische Hochschule Zürich
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